Rauhaardackel-Tibetterrier-Mix Waldi

geboren: 25.01.1989
verstorben: 06.01.2003

W A L D I

Du kleiner Freund auf Dackelbeinen mit Wedelschwanz
und Wuschelhaar im Nacken führtest nun mit mir ein Hundeleben von fast 14 Jahr&
Felder und Wiesen wir durchstreiften, Kaninchen konnten dich erregen.

Jung bist du hinterher gerast. Doch später gucktest du verlegen,
als du nicht mehr der Schnellste warst.
Bist gerne frei vorweg gelaufen und pinkeltest an jeden Stein.
In manchen Dreck und Hundehaufen stecktest du meist deine Nase rein.
Den Anstand ließest im Alter du manchmal vermissen, grad wie ein ungezognes Kind u.
hast auch dort mal hingeschissen, wo andre rein getreten sind.
Ein großes Maul war oft dir zu eigen ; du belltest manchem hinterher..
Doch solltest du mal Kampfgeist zeigen, dann war davon so viel nicht mehr.
Du hast den Schwanz dann eingekniffen, wenn es mal hart zur Sache ging.
Auf Käse warst du ganz versessen. Für Leckerlis machtest du auch Männchen und
wurd mein Streicheln mal vergessen, gabs dafür nen nassen Nasenstoß.
Denn Kraulen konnte dich entzücken, legtest du dich auf den Rücken,
wie ein Mädchen von der Reeperbahn. Nur als der Sex dich übel plagte,
da blieb dir der Erfolg verwehrt.
Bei Hündinnen dein Charm diesbezügl. versagte; es ging halt nicht, du halber Mann.
Ein lieber Dickkopf bist du stets geblieben und vieles war dir ganz egal.
Ich konnte dich nur innig lieben u. schimpfte ich auch manches Mal.
Hast Freud u. Leid von mir gesehen, das hat dich alles nicht gestört.
Als könntest du mich gut verstehen, hast du nur schweigend zugehört.
Knackts leise nachts im dunklen Zimmer nun, dann meine ich,
du wärst noch hier. Der Waldi ists,so denk ich mir,
das dumme kleine Hundetier;
Leer ist die Wohnung ohne dein Gebelle.
In Gedanken einen Rosenstrauch hab ich gesetzt.

Er blühe dir, alter Geselle.
Der Glaube sieht dort ewiges Leben, wo eine Rose in Gedanken für dich Knospen trägt.
Frankfurt, Januar 2003