Rüde Cherry

geboren: 1988
verstorben: 22.10.2005

Cherry – der tapfere Kämpfer ‚
Der Tod ist das Ende eines Lebens,
aber nicht das Ende einer Liebe,
die in unseren Herzen und in unseren
Gedanken weiterleben wird.
‘ Unser geliebter Cherry ist tot. Wir haben
uns am 22.10.2005 schweren Herzens
dazu entschlossen, ihn zur Regenbogenbrücke
zu begleiten und ihm weiteres Leiden zu ersparen.
Cherry trat irgendwann im Spätsommer des
Jahres 2001 als 13jähriger Jagdhundmischling,
der im Tierheim Bad Hersfeld seit Monaten ein
trauriges Dasein fristete, in mein Leben.
Auch ich war unfreiwillig aus
beruflichen Gründen in Bad Hersfeld
gelandet und versuchte, etwas Trost
bei den Hunden im Tierheim zu finden.
Schon nach kurzer Zeit wurde
Cherry zu einem Kumpel, der mich
schwanzwedelnd begrüßte und mit
hängenden Ohren verabschiedete. Interessenten
gab es für ihn keine, man nahm doch
lieber den erst 3 Jahre alten Hund
im Zwinger nebenan. So kam
es, dass wir durch unsere unglückliche
Situation zu Freunden wurden.
Doch dann sollten sich auch unsere
Wege wieder trennen. Ich hatte eine
Stelle im Saarland gefunden.
Doch was sollte aus Cherry werden, ihn
einfach dort allein zurücklassen?
Niemals! Auch er sollte an meiner
Freude teilhaben können und so
erklärte ich meinen Mann, dass ich nicht
alleine zurückkommen würde.
So wurde aus dem Waldhessen ein waschechter
Saarländer. Er verhielt sich vom
ersten Tag an, als wäre er schon immer
bei uns gewesen und eroberte mit
seinem unaufdringlichen Wesen jedes
Herz im Sturm. Er zeigte es allen,
vor allem denen, die uns hohe
Tierarztkosten und einen schnellen
Verlust vorhergesagt hatten. Doch sie
wurden eines Besseren belehrt.
Cherry entwickelte sich zu einem
eleganten älteren Herrn und war bis zu seinem
16. Lebensjahr kerngesund
und machte vielen seiner jüngeren Kollegen in Sachen
Fitness noch etwas vor.
Er genoss die ausgiebigen Spaziergänge und
sein warmes Körbchen. Im
August 2004 wurde dann eine
chronische Niereninsuffizienz bei ihm
diagnostiziert. Cherry bekam fortan
Spezialfutter und eine halbe
Tablette täglich. Nach ein paar Tagen
war er wieder ganz der Alte und
lachte nur über die prognostizierte
Lebenserwartung von ca. 3 Monaten.
Erst im August 2005 verschlechterte
sich sein Zustand. Wir konnten ihn
mit Hilfe der Tierärztin wieder soweit
aufpäppeln, dass er noch ein
letztes Mal mit uns in Urlaub fahren konnte.
Im Urlaub verbrachten wir
jede Minute mit ihm, denn tief in unserem
Innern wussten wir, dass es
das letzte Mal sein würde und der
befürchtete Tag X immer näher rückte.
Wir haben eine sehr schöne und intensive
Zeit miteinander verbracht, die
wir alle sehr genossen haben. Doch wie befürchtet
verschlechtere sich sein Zustand kurz nach
unserem Urlaub zusehends. Es brach mir das Herz,
meinen sonst so sportlichen Freund kraftlos und
abgemagert zu sehen, wie
er sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten
konnte. Wir mussten uns
eingestehen, dass nun der Zeitpunkt gekommen
war, Cherry all das, was er
uns an Liebe, Treue und Bedingungslosigkeit
gegeben hatte, zurückzugeben. Und obwohl
mein Herz laut ‚nein‘ schrie, wusste ich, dass
es Zeit war, den letzten schweren Gang
zu gehen. Ich hatte mir
gewünscht, dass er einfach einschlafen würde,
zuhause in seinem Körbchen, wie es sich wohl
jeder für sein Tier wünscht. Doch während
sein Kämpferherz schlug und schlug, wurde
sein Körper immer schwächer.
Und so schlief Cherry am 22.10.2005 friedlich und
schmerzfrei in meinen
Armen ein.... und ich bereue keinen Augenblick,
diesen alten Herrn bei
mir aufgenommen zuhaben, denn unsere
gemeinsame Zeit war wunderschön. Er
fehlt immer und überall, doch irgendwann,
auf der anderen Seite des
Regenbogens, werden wir uns wiedersehen.
Simone